Bist du zu jung oder zu alt für eine Businessgründung? Mit 25 Jahren schon 7 Millionen | mit Anastasia Barner

Kannst Du zu jung oder zu alt für eine profitable Businessgründung sein? 💁‍♀️

►Dr. Julie: Ich habe heute einen wunderbaren Podcast-Gast hier bei Med.In.Business zum Interview eingeladen, nämlich die liebe Anastasia Barner, die ein wahnsinniges Business aufgebaut hat. 🤩 Ich habe mich schon häufiger von ihr inspirieren lassen, weil sie innerhalb von kürzester Zeit ein sehr, sehr großes Business aufgebaut hat – 7 Millionen Euro! 🤯 Es ist wahnsinnig cool, dass Du heute Dir die Zeit genommen hast, Anastasia. Danke schon mal!

Stelle Dich doch mal kurz selbst vor:

Wer bist Du und vor allen Dingen, was verbirgt sich hinter FeMentor? Was hast Du da genau aufgebaut und vor allen Dingen auch: Wann hast Du gestartet, dass es so schnell und so krass durch die Decke gegangen ist? 🧐

• Anastasia: Genau, ich bin Anastasia Barner, ich bin mittlerweile 25 Jahre alt, habe mit 20 meinen Start-up FeMentor gegründet und war 2019 die jüngste Gründerin Deutschlands! 💃 Mein Verlag würde mich als Stimme der Generation Z bezeichnen, weil ich nicht nur mein erstes Buch geschrieben habe, sondern tatsächlich auch schon mein zweites Buch schreibe. ✍️

Das Erste, was ich schreibe, ist so der erste Schritt, und bei dem Zweiten darf man sich dann offiziell Autorin nennen. 😎

Tatsächlich wollte ich nie Gründerin werden. Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig zu verstehen: Diese ganze Start-up-Bubble war mir eigentlich relativ fremd, obwohl ich gebürtige Berliner bin.

Damals habe ich ein Problem gesehen – nämlich, dass es in unterschiedlichen Industrien, nicht nur in der Start-up-Szene, einfach keine Frauen gibt. 😵‍💫

Das war 2019, kurz vor der Frauenquote, die umgesetzt werden sollte und heiß diskutiert wurde. Wir hatten damals 15 Prozent Gründerinnen in Deutschland. Da dachte ich mir: *Okay, wir müssen hier was ändern!* 👏

Ich hatte parallel die Idee: A) Ich muss selbst gründen. Ich kann mich nicht nur darüber beschweren, dass es keine Gründerinnen gibt, wenn ich es nicht selber mache.

Und B) Wie schaffen wir es, mehr Frauen in Positionen zu bringen? Indem wir ihnen die Ressourcen und die Jobs anbieten, die sie auch haben wollen – und nicht einfach zu sagen: *Du bist eine Frau, deswegen musst Du in eine Führungsposition gehen.* Sondern: Du kannst als Frau entscheiden, was Du machen willst! 💪

So kam ich auf die Idee von FeMentor, der ersten Reverse Mentoring-Plattform in Deutschland.

►Dr. Julie: Das ist mega cool! 💯 Als ich das allererste Mal von FeMentor gehört habe, dachte ich: Ja cool, dass Du das gemacht hast, aber was ist es genau?

Was verbirgt sich genau dahinter? Was passiert da?

• Anastasia: Also, wir haben damals mit 50 Mentorinnen gestartet, ich und ein UX-Designer, und mittlerweile sind wir bei über 5000 Mentoren und es verdoppelt sich kontinuierlich.

Was das Ganze ist: Tatsächlich war Reverse Mentoring im Jahr 2019 überhaupt kein Begriff. Man kannte das in den USA aus Unternehmen, die das angeboten haben, aber in Deutschland kannte das niemand und in Europa generell nicht.

Damals kam ich auf diesen Begriff, weil ich selbst gemerkt habe: Das, was ich mit den Frauen in meinem Leben, die älter waren als ich, jahrelang schon gemacht habe, hat einen Namen – nämlich Reverse Mentoring.

Das heißt, die Freundinnen und erfolgreichen Geschäftspartnerinnen meiner Mutter haben mich in meinen jugendlichen Jahren gementored, und ich habe immer etwas zurückgegeben.

Das war also keine einseitige Mentor-Mentee-Beziehung, sondern es war immer so, dass sie mich gefragt haben:

*Wie ist das denn bei Deiner Generation?* 👩‍🎤

*Wie nutzt man TikTok, Snapchat? Was ist eigentlich dieses Instagram?* 👻

*Wie postet man eine Story? Viel wichtiger: Wie löscht man sie wieder?* 📷

*Wie funktioniert Tinder? Wie swiped man da? Was muss man beachten?* 💖

All das haben sie mich gefragt, so als Expertin der Generation Z.

Mit 14, 15 und 16 Jahren unterstützte ich eine Chefredakteurin und traf eine Regisseurin sowie eine bekannte Schauspielerin, die mich entsprechende Dinge fragten. Das macht natürlich etwas mit Dir als junge Frau, die selbstbewusst aufwächst.

Du denkst Dir: *Okay, diese bereits erfolgreiche Persönlichkeit nimmt mich ernst und begegnet mir auf Augenhöhe.* 🙌

Das Ganze heißt eben Reverse Mentoring – dass man in beide Richtungen lernt. Man versteht, dass ein Mentor oder eine Mentorin nicht immer älter sein muss, sondern auch jünger und dass beide voneinander lernen können. 🤓 Dieses Konzept finde ich deswegen so spannend, weil Du damit einfach auch diesen Kostenpunkt wegnimmst. 💸

Die meisten Mentoring-Programme kosten zwischen 700 und 3000 Euro im Halbjahr – für junge Studentinnen bis hin zu Angestellten oder Führungskräften. Ich finde das zu viel. Gerade als junge Frau kannst Du Dir das nicht leisten. 😩

Du hast dann nur einen elitären Kreis, der sich dieses Mentoring leisten kann und sagen kann: *Ja gut, 700 oder 3000 Euro pro Halbjahr kann ich locker mal wegstecken.*

Ich dachte mir beim Reverse Mentoring, dass beide mit Wissen zahlen, und dadurch konnten wir die Plattform kostenlos für Mentoren anbieten.

►Dr. Julie: Das ist so ein cooles Konzept! 🤩 Ich liebe es. Du kannst auch gerne mehr darüber erzählen.

Und Du hast ja jetzt gerade schon angedeutet, Du bist jetzt 25 Jahre alt und hast 2019 gegründet. Das heißt, Du warst eine der jüngsten Gründerinnen überhaupt, die das jemals gemacht haben, und bist unglaublich schnell gewachsen! 🚀

Ich glaube, warum Ihr so schnell gewachsen seid, ist einerseits das Konzept. Es ist mega cool, die Idee ist Wahnsinn – dass Du eben auch wirklich etwas kostenlos anbietest. Was gibt es schon da draußen Großes, das kostenlos ist? 🧐

• Anastasia: Wir verkaufen auch keine Daten, vielleicht ist das wichtig dazu zu sagen.

►Dr. Julie: Genau, und die Leute müssen erst mal von Dir erfahren, dass es Dich gibt und dass Du da losgegangen bist.

Wie hast Du das gemeistert, dass Du aus 50 Starter-Mentorinnen letztendlich 5.000 gemacht hast und aus entsprechend vermutlich 50, 100 Mentis sogar 10.000 Mentis? 🤔

• Anastasia: Um ehrlich zu sein, haben wir kein Geld in Marketing gesteckt. Das ist wirklich das Überraschendste, was ich sagen kann. Aber wir hatten das große Glück, dass die 50 Frauen, die tatsächlich meine Mentorinnen in meinem Leben waren, gesagt haben:

*Hey, ich mache das hier, ich bin dabei, ich vertraue Dir jetzt mal mit dieser Idee, die total wild klingt. Und es gab überhaupt keinen Businessplan dahinter, sondern wir machen es einfach mal!* 🤩

Das Gute war, dass die Frauen so positive Erfahrungen hatten, dass sie anderen Frauen davon erzählt haben. Das heißt, was mein wichtigstes Asset ist – man sagt ja: *Dein Network ist Dein Net Worth* – genau das war es auch bei mir.

Die Frauen, die ich bereits hatte und die ich auch durch meine Mutter kennenlernen durfte, fanden die Idee und das Konzept toll. Auch die Erfahrungen, die sie mit ihren Mentees gemacht haben, haben sie dazu gebracht, es weiterzuempfehlen. 🤝

Da sind Leute auf uns zugekommen. Bei einem Skiurlaub am Nebentisch wurde über FeMentor geredet, dann haben sie es gegoogelt und sich beworben. ⛷️🚠

Es gibt Leute, die haben uns im Fernsehen 📺 gesehen. Wir wurden häufig zu Fernsehauftritten eingeladen, wo es um das Thema Empowerment geht. Wie funktioniert das überhaupt? Warum ist FeMentor auch zum Beispiel nur für Frauen? 💁‍♀️

Ich würde sehr, sehr gerne auch für Männer öffnen. Allerdings glaube ich, dass wir noch nicht an dem Punkt sind, wo wir Frauen und Männer gleichwertig aufgeschlossen sind.

Es geht mir bei FeMentor nicht darum, Männer auszuschließen, sondern dass wir als Frauen erst mal aufschließen, um dann auf der gleichen Ebene zu sein und weiter zu wachsen. 📈

Bis dahin müssen wir erst mal diesen Punkt erreichen, und deswegen ist FeMentor auch bis dato erst mal nur für Frauen, bis wir nicht mehr eine Frauenquote brauchen und auch keine Gender Pay Gap mehr haben.

Das habe ich immer gesagt, und wenn die Jungs sagen: *Das ist aber so ausgrenzend…* 😩

Ich sage: *Zahlt uns das Gleiche, und es ist für alle da!* Sehr, sehr gerne. 💁‍♀️

Aber nochmal zurück zu Deiner Frage. Ich glaube, Du musst Dich mit Deinem Start-up darauf fokussieren, positive Erfahrungen zu schaffen. Du musst es schaffen, dass Leute ein Erfolgserlebnishaben, dass sie eine Erfahrung machen, wo sie sagen: *Hey, das möchte ich anderen mitteilen! Das möchte ich auf Social Media teilen.*

Ich musste keine Influencer-Kooperation bezahlen oder irgendwelche Influencer hired, die FeMentor nie ausprobiert haben. Stattdessen hatten wir Leute, die sich bei uns beworben haben und über ihre Reichweite gesprochen haben, dass sie bei uns sind. 🧚

Diese organische Wachstum war das Beste, was mir passieren konnte, weil wir jetzt an einem Punkt sind, wo wir sagen: *Okay, wir haben so viele Anfragen, aber gleichzeitig verstehen wir auch die Anfragen, die wir bekommen.*

Das sind Leute, die von jemandem gehört haben, der schon Teil des Netzwerkes ist. Und das ist eigentlich das schönste Gefühl überhaupt. 💃

►Dr. Julie: Ich glaube, da hast Du einen wahnsinnig spannenden und wichtigen Punkt angesprochen, der aus meiner Sicht auch mein Business ins wahnsinnig schnelle Hoch katapultiert hat, und zwar: richtig glückliche Kundinnen und Transformationen.

Auch, dass sie zeigen können: *Hey, ich profitiere extrem davon.* 📈 Es bringt mir extrem viel mehr Wert. Deswegen möchte ich erstens dort weiter mitmachen und weiterhin mitarbeiten. Und zweitens spreche ich immer wieder darüber und empfehle es meinen Freundinnen und Freunden etc. 🗣️

Das Zweite, was Du angesprochen hast, ist mein riesiges Steckenpferd: den Gender Pay Gap zu unterbinden. Dies möchte ich erreichen, indem ich viele Frauen anziehe, die nicht nur von mir lernen können, sondern auch die finanziellen Aspekte verstehen und lernen, wie sie ihr Geld smart investieren und in passives Einkommen umwandeln. 💸

Gleichzeitig sage ich auch: *Hey, Jungs, ihr müsst zuhören!* Es gibt genug Männer da draußen, die von Frauen lernen wollen und die sich in dieser Männerwelt oft nicht so gut aufgehoben fühlen.

Deshalb versuche ich, alle – unabhängig vom Geschlecht – an einen Tisch zu holen, sowohl in meinen Investitionskursen als auch in meinen Finanzkursen. Wir können so viel voneinander lernen! 💡

Deshalb liebe ich den Aspekt, den Du gerade angesprochen hast: Lasst uns zunächst aufgeschlossen sein, damit wir dann auf Augenhöhe miteinander sprechen können.

Es ist immer wieder wunderschön in meinen Kursen, wenn Männer dabei sind, denn sie zeigen oft, dass sie eigentlich keine Ahnung haben und dass es in Ordnung ist, Verwundbarkeit zu zeigen. Das dürfen Männer in der Regel nicht zeigen, besonders wenn es um Finanzen geht, da sie oft denken, dass sie sich darum kümmern müssen. 💪

Trotzdem finde ich dein Konzept großartig, das Kurse anbietet und sagt: Hey, wir starten irgendwo, und dann können wir es weiter ausbauen und entwickeln! 🛠️

Das führt mich zu meiner nächsten Frage, die eine schöne Überleitung darstellt: Am Anfang habe ich es bereits angedeutet, dass mein Business mittlerweile einen Wert von 7 Millionen Euro hat. 💰 Das ist eine beeindruckende Hausnummer, besonders wenn ich bedenke, dass Du diese Inhalte kostenlos anbietest.

Kannst du uns erklären, wie es zu dieser Einschätzung kam und warum die Summe von 7 Millionen angegeben wird?

• Anastasia: Das Ganze geschah zwischen 2020 und 2021, als ich insgesamt drei Mal zur Höhle der Löwen eingeladen wurde. Die anderen Male habe ich absagen müssen, wie du bereits weißt.

Die Anfrage kam im Rahmen der Bewerbung als Startup. Wenn du dich bewirbst oder angefragt wirst, musst du ein Formular ausfüllen – sozusagen einen Fragebogen.

Ich habe das mit etwas Spaß gemacht und musste unter anderem eine Unternehmensschätzung und Unternehmensbewertung von einem Investoren vornehmen lassen. Zuerst dachte ich, was soll dabei schon herauskommen?

Aber ich ließ es vornehmen und saß dann dort, als ich die Nachricht erhielt: *Der Unternehmenswert wurde anhand der Daten, des Netzwerks und der Einzigartigkeit der Idee berechnet. Wir kommen auf einen Wert von 7 Millionen.* Ich war total überrascht und dachte mir: *Okay, könnte schlimmer sein!* 💥

Ich bin tatsächlich aus allen Wolken gefallen. Denn normalerweise denkt man, dass Startups, die ein Produkt anbieten und hohe Umsätze erzielen, einen viel höheren Wert haben müssen.

Doch gerade durch die Einzigartigkeit dieser Idee wurde es so hoch bewertet. Zu dem Zeitpunkt, als wir gegründet haben, gab es keine Plattform, die Reverse Mentoring so breit angeboten hat.

Das hieß, dass es zwar Reverse Mentoring in den USA innerhalb von Firmen gab, aber nicht für alle Branchen verfügbar war. Das wurde in die Bewertung mit einbezogen.

Ich denke, dass ich das 2024 unbedingt noch einmal evaluieren sollte, um zu sehen, wo wir gerade stehen. 🤔 Letztendlich denke ich, ich sollte das machen und einen Verkauf anstreben. Wenn du sagst, dass du Investoren haben möchtest, ist das für mich zwei Punkte: Erstens, ich habe gebootstrapped.

Das bedeutet, ich habe mich bewusst gegen externe Investitionen entschieden. Ich wollte mein Unternehmen nicht mit externem Kapital finanzieren, sondern habe es aus den Einnahmen und dem, was ich selber erwirtschaften kann, aufgebaut.

Das große Glück war, dass wir 2019, am Tag unserer Launch, einen Preis gewonnen haben, der mit einem Geldbetrag versehen war. Mit diesem Geld konnte ich die ersten Mentor-Kosten decken. Das war ein riesiges, riesiges Glück! 🍀

Und ich habe auch in meinem Buch, insbesondere im ersten Kapitel, darauf eingegangen, was eigentlich passiert, wenn man gründet. Was bedeutet es tatsächlich, ein Start-up zu gründen? 😊

Was geschieht, wenn du innerhalb von zwei Wochen, im Spidegon-Zahlen-Modus, ohne Schlaf eine Website erstellst und dein Geschäft aus dem Boden stampfst? 💼 Was macht das mit dir?

Und ich glaube, darüber wird viel zu wenig gesprochen. Wir hören immer wieder diese Erfolgsgeschichten, und jeder, der vielleicht gerade zuhört, denkt: *Oh, das würde ich auch gerne machen!“ oder „So ein Netzwerk klingt doch toll.*

Tatsächlich weiß ich nicht, ob ich es heute noch mal so schaffen würde und ob es tatsächlich so viel Gewinn bringen würde. 🤔

Ich sehe unglaublich viele Frauennetzwerke, die mittlerweile wie Pilze aus dem Boden sprießen. Es gibt Firmen, die sich darauf setzen, weil es einfach ein Trendthema ist – nicht nur durch #MeToo, sondern auch durch die ganze Empowerment-Bubble. 🌟

Deshalb rate ich heutzutage eher davon ab, ein Frauennetzwerk zu gründen. Es gibt ganz tolle Netzwerke wie Nushu, Panda und Mentor-Me, die als Mentoring-Plattform fungieren. Wer sich klassisches Mentoring leisten möchte, sollte verstehen, dass es vielleicht sinnvoller ist, mit einem solchen Netzwerk zusammenzuarbeiten oder eine Botschafterinnen-Rolle für ein Unternehmen zu übernehmen. 👍

Das kann in vielen Fällen viel sinnvoller sein, als zu versuchen, jetzt noch ein Netzwerk aufzubauen, wo so viele es bereits versucht haben. Oft wird klar, dass das Ganze ein Vollzeit-Job ist und nicht so einfach, wie es von außen oft scheint. Ich habe es tatsächlich auch unterschätzt.

►Dr. Julie: Wir werden natürlich das Buch von Anastasia in die Show Notes verlinken. Also schau unbedingt vorbei! 📚 Ein unmöglich cooles Buch! Ich liebe vor allem den Titel: *(Ge)gründet*. So wirklich – Hey, leg los und bring Deine Ideen auf die Straße! 🚀

Das ist ein wahnsinnig wichtiges Herzensthema für mich, besonders als zertifizierte Gründungsberaterin. Es ist wichtig, dass die Leute nicht nur in ihrem stillen Kämmerlein sagen: *Ja, irgendwann werde ich mal meine Idee aus der Schublade holen und dann wird das ganze Universum sofort perfekt funktionieren.*🌌

Wie Du gerade gesagt hast, ist es ein Prozess. Es geht darum, die Idee so reifen zu lassen, dass sie in dem Moment auch funktionieren wird. Denn nur weil es 2019 funktioniert hat, heißt das nicht, dass es 2024 wieder so funktionieren wird.

Die Welt dreht sich immer weiter, und wir entwickeln uns ebenfalls weiter. Wir wollen auch andere Sachen sehen! 🌍

Und das habe ich auch in meiner Finanzbubble auf jeden Fall mitbekommen: Es gibt ganz, ganz viel, das sich nur um Finanzen für Frauen dreht, und mir war von vornherein klar, dass ich das nicht anbieten möchte, weil es nicht zu meinem Credo passt. 💁‍♀️

Hier darfst Du dann auch mal überlegen: Wenn Du gründest, ist es genauso, wie Du gesagt hast, ein Fulltime-Job. Du musst zu 100.000 Prozent dabei sein! Wenn ich nur daran denke, kann ich vor lauter Ideen nicht schlafen und denke die ganze Zeit: *Wann darf ich wieder aufstehen, weil ich weiter daran arbeiten möchte?* 😅

• Anastasia: Aber was tatsächlich ein super spannender Punkt ist: Ich würde gerne kurz eingreifen. Ich hatte erst letzte Woche einen Termin mit einer Geschäftspartnerin von mir, und sie wollte auch unbedingt gründen.

Sie hatte eine total tolle Startup-Idee. Doch sie meinte: *Ich bin jetzt aber in einem Alter, ich habe einen Kinderwunsch. Ich bin in einer Position, ich bin kurz vor einer Beförderung in eine echt tolle Position, wenn ich hier bleibe.*

Es ist wichtig zu beachten, dass das Streben nach Freiheit vielversprechend klingt, aber oft keine wirkliche Freiheit bedeutet. Tatsächlich habe ich davon abgeraten, jetzt zu gründen. Ich habe gesagt: *Mach diesen Job, nimm diese Position und die Gehaltserhöhung mit!* 💼

Überlege Dir, ob Du wirklich ein Kind möchtest, ob das in Deine Pläne passt und ob Du sagst: *Hey, das ist etwas, worauf ich mich ernsthaft konzentrieren möchte.*

Vielleicht möchtest Du auch nur in die Mutterrolle gehen oder beides stemmen – das ist beides möglich! Ich habe eine alleinerziehende Mama, die mir immer klargemacht hat: Es ist keine Entweder-oder-Entscheidung, sondern eine Unentscheidung zwischen Kind und Karriere. 🌟

Es ist super hart, und ich will das auch gar nicht runterreden, aber es hat trotzdem gezeigt, dass es möglich ist. Deshalb habe ich auch einen Kinderwunsch und weiß, irgendwann werde ich das schaffen, trotz meiner Karriere. 🌟

Um zurück zu dem Thema zu kommen: Es ist ganz, ganz wichtig zu verstehen, dass man manchmal auch einfach hören muss: „Lass die Zeit, Du musst Dich nicht heute gründen, nur weil alle gründen!“ Es ist gerade ein extremer Hype; die Startup-Szene ist überfüllt von Leuten, die mit ihren Ideen kommen, die teilweise aus den USA kopiert werden. 🇺🇸

Da muss man sich einfach überlegen: Will ich das gerade? Will ich mich in dieses Hype-Segment begeben, oder ist mir vielleicht diese Sicherheit hier wichtiger?

Und da ist es auch genau wie im Investment: Man fragt sich auch, bin ich risikobegeistert oder eher sicherheitsorientiert? Obwohl es beim Investment leider nie eine wirkliche Sicherheit gibt – zumindest keine 100%ige.

Genauso ist es in der Startup-Szene und im Angestelltenverhältnis. Du musst Dich entscheiden: Was möchtest Du? Wie viel Stress kannst Du aushalten, und wie gesund bleibst Du, wenn Du Dich für ein Startup entscheidest? Denn das kann auch Deine mentale Gesundheit belasten. 🧠

►Dr. Julie: Das sind richtig wichtige Aspekte, die Du auf jeden Fall angesprochen hast. Gleichzeitig kann ich von meiner Warte immer nur sagen: So viel Freiheit, wie ich in meinem Business hatte, hatte ich vorher nicht in meinem Job. Das hängt also auch immer ein bisschen davon ab: Wie war Dein Job vorher?

Als Orthopädin und Unfallchirurgin hatte ich eine 100-Stunden-Woche, und die habe ich jetzt nicht mehr.

• Anastasia: Aber Freiheit geht ja auch darum, dass man zum Beispiel, wenn diese Woche vorbei ist und man einen Laptop-Job hat, am Abend den Laptop einfach zuklappen kann. 💻

Allerdings, wie Du es gesagt hast: Man nimmt diese Startup-Idee, sein *Baby*, das im wahrsten Sinne des Wortes ein Startup-Baby ist, immer mit. Man hat eigentlich wenige Momente, in denen man wirklich abschalten kann.

Das ist zwar schön, weil man liebt, was man macht, aber man muss sich dessen bewusst sein.

Und gerade wenn man vielleicht auch schon ein Kind hat oder eine Partnerin oder einen Partner, leidet eine der Sachen darunter. Dessen muss man sich bewusst sein. Und das sagen wir viel zu wenige. Deshalb war es mir wichtig, in meinem Buch über die Startup-Idee zu schreiben, um darüber zu sprechen, was da eigentlich passiert und was hinter den Kulissen abläuft. 🌟

Ich finde, Du hast einen sehr, sehr stressigen Job gehabt und bist jetzt in einer Rolle, die auch anderen hilft. Doch trotzdem glaube ich, dass Du vermutlich sogar ein bisschen mehr arbeitest als vorher – vermute ich jetzt einfach mal. 🤔

►Dr. Julie: Also, das ist immer nur eine Frage. Aber ich kann Dir sagen: Nein, ich habe keine 100 Stunden in der Woche mehr, aber ich achte auch extrem darauf, dass ich es eben nicht habe.

Gleichzeitig glaube ich aber, was ich definitiv habe, ist dieser Drive und auch das Nachdenken darüber. Wenn man das alles als Arbeitszeit mitnimmt, kann ich mir das durchaus vorstellen. Es ist eben auch ein innerer Wunsch und Drang, und es macht mir Spaß, und das ist das Wichtigste. 😊

Letzte Woche war ich unter anderem auf einem Hausboot und konnte dort einfach ein bisschen arbeiten.

• Anastasia: Geil! Ich komme mit! 🤩

►Dr. Julie: Ja, genau! Das hätte ich vorher niemals machen können. Für mich ist das einfach diese Freiheit zu sagen: *Okay, ich mache das eben von überall aus.* 🌍

Und das ist dann auch immer die Frage. Ich finde, das ist ein super Aspekt, den Du angesprochen hast: Dieses Bewusstsein. Du musst Dir dessen bewusst sein, was Du machst, was Dir wichtig ist und wo Du hin möchtest. Wenn Du in diesem Bewusstsein für Dich klare Entscheidungen triffst: Go for it! 🚀

Ich will auch unbedingt noch mal darauf eingehen. Du hast gesagt, dass Du Investoren hast, aber dass Du das Preisgeld gewonnen hast und zum Beispiel nicht bei *Die Höhle der Löwen* warst. Gleichzeitig muss ja irgendwo Geld fließen, damit Du auch letztendlich wachsen kannst und mit Deinem Business erfolgreich sein kannst. 💰

Denn so eine Website kostet Geld, Dein Team kostet Geld, und sie wollen alle in irgendeiner Weise bezahlt werden. 💸 Ich bin selbst auch Mentorin in zwei verschiedenen Programmen. Du hast es unter anderem auch angesprochen: MentorMe und noch in einem Verein.

• Anastasia: Aber hast Du Dich schon bei FeMentor beworben? 

►Dr. Julie: Ich habe mich bei FeMentor noch nicht beworben, weil ich dachte, da wäre ja auch eine Warteliste bei Dir.

• Anastasia: Macht das bitte, doch! Du kennst die Chefin, hallo! Shortcut! 😂 Also, jetzt aber. Das heißt, sie ist jetzt Mentorin bei drei Programmen! 🤣

►Dr. Julie: Gut gemacht! Also, wenn Ihr mich als Mentorin haben wollt, dann ab zu FeMentor oder im Verein bei den Chirurginnen bin ich auch noch als Mentorin mit dabei. Genau.

Irgendwie muss ja Geld fließen. Ich mache auch ganz viel Businessplanung und Finanzplanung für Selbstständige.

Wie kriegst Du das letztendlich hin, dass Du auch noch irgendwie von irgendwas lebst und Deinen Kühlschrank mit Essen füllen kannst? 🥦

Also, von irgendwas muss Geld fließen. Wie ist das bei Dir, wenn Du letztendlich keine InvestorInnen hast und ein kostenloses Programm anbietest, ohne die Daten weiterzuverkaufen usw.?

• Anastasia: Was schon mal wichtig ist – und für alle, die noch nicht bei ihr sind: Das ist ein ganz wichtiger Punkt: Businessplanung. Sich wirklich Gedanken zu machen, wie Du Geld verdienen kannst, ist entscheidend.

Ich bin da anfangs sehr naiv herangegangen und dachte mir, das bleibt kostenlos. Ich habe damals auch so ein Deniervorschlag geschrieben: *FeMentor bleibt für immer kostenlos für alle Frauen.*💖

Einfach mit so einem Idealismus, der auch eine gewisse Jugendlichkeit mit sich bringt, wo man sagt: *Ich rette die Welt, und das wird alles super!*

Dann hatten wir die Head of Marketing und Branding von Coca-Cola, die Mentorin bei uns ist. Sie hat sich damals hingesetzt und gesagt:

Wir machen jetzt einfach mal eine Analyse. Wir schauen uns mit Datenanalysen an, was Du eigentlich mit dem Netzwerk hast. Wir gucken, was die klassische Mentor macht und wie Du das auch monetarisieren kannst.

Und ich war so: *Okay, wird schon.*

Und dann haben wir uns wirklich ein halbes Jahr hingesetzt, auch mit drei Leuten, die mit mir zusammengearbeitet haben. Der Moment kam, wo wir überlegten: *Okay, wie können wir es monetarisieren, ohne die klassischen Wege zu gehen?*

Der klassischste Weg für ein Netzwerk ist ja, über die Mitgliederinnen Geld zu verdienen. Doch das ist etwas, wovor ich zurückschrecken wollte, denn damit würde ich elitär sein und Menschen ausgrenzen – das möchte ich nicht. 🚫

Dann gibt es die Möglichkeit, staatliche Förderungen zu beantragen, und die Möglichkeit, Kooperationen einzugehen. Ich habe gesagt: *Okay, ich glaube, so eine Kooperation fühlt sich am besten an.*

Und dann haben wir angefangen, mit Unternehmen und Universitäten zusammenzuarbeiten. Das machen wir nach wie vor sehr erfolgreich und können uns somit auch tragen. 🎉

Was man außerdem nicht vergessen darf: Es ist etwas ganz anderes, wenn Du als Gründerin eine Personal Brand aufbaust. Das vergessen ganz, ganz viele. Neben der Mentor-Tätigkeit bin ich auch Autorin.

Das heißt, mit einem Buchvertrag bekommst Du meistens auch einen Vorschuss gezahlt und verdienst an den Verkäufen eines Buches einen gewissen Prozentsatz. 📚

Das ist eine zusätzliche Einnahmequelle. Zudem bin ich als Speakerin aktiv, beziehungsweise auch teilweise als Moderatorin, was natürlich auch mit Honoraren verbunden ist.

Ich glaube, es ist ganz, ganz wichtig zu verstehen: Wenn Du gründest – das ist ein Tipp oder Rat, wie man es eben nennen möchte – musst Du mit Deinem Startup Geld verdienen, um zu überleben. 💪

Bis Du dahin kommst oder auch, wenn Du es schon gemacht hast, ist es wichtig, sich zu überlegen: Wie kann ich es steuern? Wie kann ich vielleicht nebenbei eine Tätigkeit haben? Habe ich vielleicht ein Talent, das ich zusätzlich anbieten kann?

Ich habe zum Beispiel jetzt auch über 15.000 Follower auf Instagram und 22.000. Das ist vielleicht in der Größenordnung, die wir so auf Social Media kennen, nicht viel, besonders im Vergleich zu einem Million-Follower-Account. Aber es kommt immer darauf an: Wer folgt Dir? Wir folgen zum Beispiel UnternehmerInnen, Investoren und Leute aus der Businesswelt.

Die Wertigkeit dessen, mit wem ich verbunden bin, ist entscheidend. Das darf man nicht vergessen. Das ist eine sehr elitäre oder vielleicht auch eine sehr erfolgreiche Bubble von coolen Menschen! 🌟

Ich meine jetzt nicht die erfolgreichen Investoren mit 7 oder 8 Millionen, die irgendwie in Dubai leben. Nein, ich spreche wirklich von Leuten, die down to earth sind, die menschlich sind und mit etwas Reichtum geworden sind, weil sie an etwas geglaubt haben.

Zum Beispiel: Ein sehr guter Freund von mir ist der Gründer von Momox. Er hat zum Beispiel auf LinkedIn weniger Follower als ich.

Wir waren zusammen auf einer Veranstaltung, und es war ein Red Carpet. Alle Fotografen haben dann meinen Namen gerufen. 📸 Und dieser Mann ist wirklich sehr, sehr erfolgreich, sehr, sehr inspirierend und sehr, sehr cool – und den kannte niemand, weil er eben keine Personal Brand aufgebaut hat und sich nicht darum gekümmert hat.

Für mich war das immer wichtig. Man muss auch dazu sagen: Meine Mama ist PR-Beraterin, das heißt, ich habe, glaube ich, früh den Wert von guter PR verstanden. Nicht jede PR ist gute PR. Dieser Spruch ist bescheuert – das stimmt nicht! ❌

►Dr. Julie: Definitiv! Und da hast Du auch gerade wieder einen wichtigen Punkt angesprochen: die Personal Brand. Einerseits ist das aus meiner Sicht unglaublich wichtig – ob es jetzt die Personal Brand ist oder die Brand für Dein Unternehmen. Aber Du musst es wirklich richtig gut aufbauen, mit einer Struktur dahinter, mit einem Plan und einer Strategie. 📊

Und dann bleibt es: durchhalten, durchhalten, durchhalten! Aber es lohnt sich grundsätzlich. Was Du jetzt auch gerade angesprochen hast, ist die Quantität der Follower. Das sage ich auch immer: Das interessiert null, wo Du gerade bei 400 Followern bist. Du kannst trotzdem richtig gute Qualität haben und damit viel Umsatz generieren, wenn die Leute bei Dir kaufen und an Dich glauben. 💪

• Anastasia: Das finde ich, darf man nicht vergessen. 400 Follower sind auf Social Media oft so: *Du hast ja nur 400 Follower.* Stell Dir mal vor, Du bist in Deiner Wohnung und lädst 400 Leute ein – dann ist das nicht mehr so klein! 400 Menschen, das ist echt viel.

Ich finde auch diese Zahl: *Du hast nicht tausende Follower* – als Beispiel gesagt, die 400, die werden hier nicht reinpassen, tut mir leid.

►Dr. Julie:  Und da möchte ich vielleicht auch direkt ein Beispiel aus meiner Erfahrung zeigen. 🙌 Ich habe zwei verschiedene Reels hochgeladen – ich habe schon viele verschiedene Reels gemacht, aber ich nehme jetzt mal zwei heraus.

Das eine Reel hatte eine Million Aufrufe – eine Million Menschen, genau wie Du sagst! Eine Million, das kann ich mir noch nicht mal vorstellen! Das Olympiastadion ist das Größte, was ich mir vorstellen kann.

Und das hat irgendwie, ich glaube, 50.000 oder 80.000 Plätze. Das sind jedenfalls auch schon richtig viele Menschen. Und eine Million, wie gesagt, ist unglaublich viel.

Von diesem Reel habe ich letztendlich einen Umsatz gemacht von knapp 1000 Euro. Dann hatte ich ein anderes Reel, das hatte 3000 Views. Von diesen 3000 Views habe ich letztendlich einen Umsatz von 9.500 Euro gemacht. 💰

• Anastasia: Ich dachte Du sagst jetzt: eine Million, das wäre es jetzt richtig gewesen. 🤣

►Dr. Julie: Nein, nein, die Millionen, die habe ich nicht. Aber trotzdem – einfach nur, um Zahlen ins Verhältnis zu setzen: Es interessiert letztendlich nicht, wie viele Tausende von Menschen das eigentlich gesehen haben, die Du gar nicht erreichen willst. ❌

Viel wichtiger ist, wer es gesehen hat und ob die Menschen bereit sind, bei Dir zu kaufen. Kannst Du sie richtig gut abholen? Kannst Du sie konvertieren zu dem, was Du haben möchtest – und zwar, dass Du letztendlich Kundinnen hast und sie dorthin bringst, wo Du sie hinbringen möchtest: zur finanziellen Unabhängigkeit. 💸

Und das darfst Du immer wieder in Relation setzen, wenn Du in Richtung Sichtbarkeit gehst. Wenn Du Dich dann vergleichst mit Leuten, die schon Jahre am Markt sind und jahrelang Erfahrungen sammeln konnten, wie sie ihre Social Media Posts aufsetzen, die schon ein gewisses Standing und eine gewisse Followerzahl erreicht haben.

Dann ist es wichtig, nicht frustriert zu sein, wenn Du denkst: *Oh mein Gott, das haben nur 100 Leute gesehen.* 😱

Stell Dir vor, Du lädst 100 Leute in Deine Wohnung ein – das ist doch auch eine große Zahl! Immer wieder solltest Du Dir in Erinnerung rufen, dass diese 100 Leute möglicherweise wirklich Interesse an dem haben, was Du machst und zeigst.

Das finde ich einen wichtigen Punkt, den ich mit Dir ansprechen möchte. Du hast am Anfang gesagt, dass Du andere unterstützt hast, und wie ist das mit TikTok und den ganzen neueren Social Media Plattformen?

Du hast jetzt LinkedIn angesprochen, und das ist ja eine Plattform, die sich eher nicht an Deine Generation richtet. Ich weiß, was Du meinst, aber ich möchte es für alle, die jetzt zuhören, noch einmal klarstellen: 

Warum hast Du Dich für LinkedIn entschieden und nicht für das Typische Deiner Generation? Ich setze das extra in Anführungszeichen, wie z.B. TikTok oder auch YouTube – es gibt ja alle möglichen Kurzvideo-Plattformen, auf denen Du Inhalte hochladen kannst.

• Anastasia: Ich habe ja schon erwähnt, dass ich 25 Jahre alt bin, also gehöre ich zur Generation Z. Diese Generation wird häufig als faul oder komisch verurteilt, und oft denkt man, wir chillen nur mit unseren Handys. Aber darum geht es jetzt nicht. Es geht darum, dass wir viel auf TikTok sind.

Das Problem ist: Wer von Euch mal auf TikTok war und ein bisschen gescrollt hat, weiß, dass dort unglaublich viele in meinem Alter sind. TikTok ist eine Plattform, wo Du eine Vielzahl von Generation Z findest – entweder als Content CreatorIn oder als KonsumentIn.

Ich habe mir damals wirklich überlegt, welche Plattform ich nutzen kann, die A) cool ist, um Inhalte zu teilen, und B) wo ich auch auffalle. Da war ziemlich schnell klar, dass TikTok die komplett falsche Plattform für mich ist, weil ich dort einfach eine von vielen jungen Frauen bin, die einen TikTok-Account hat.

Auf TikTok fällt man tatsächlich eher auf, wenn man über 30 oder über 40 ist, weil man dort eben selten vertreten ist. Ein Beispiel ist der Opa, der mittlerweile von allen Magazinen interviewt wurde, weil er auf TikTok aktiv ist! 🧓🏻🎥

Es gibt so ein Retirement Home, das ist eine Clique von Leuten, die älter sind und einen TikTok-Account gestartet haben. Diese Gruppe ist total aktiv, weil es eben selten ist, dass ältere Menschen auf TikTok sind. 🧓📱

Genau deswegen habe ich mich für LinkedIn entschieden. Ich dachte: Okay, da gibt es diese andere Seite. Dort sind kaum junge Leute, die posten. Die meisten LinkedIn-User haben im Schnitt nur etwa sieben bis zehn Prozent, die wirklich aktiv posten; der Rest konsumiert nur, liest oder kommentiert ab und zu mal.

Da dachte ich, das ist genau meine Plattform! Ich falle auf, ich bin eine der wenigen jungen Leute – ich glaube, es gibt so fünf oder sechs andere in meinem Alter, die ebenfalls regelmäßig posten.

Das macht die Plattform für mich sinnvoll. Das heißt für all diejenigen, die jetzt sagen: *Hey, ich habe ein Produkt, das ich gerne anbieten würde, und mir geht es nur darum, viral zu gehen* – mach TikTok!

►Dr. Julie: Das fand ich nämlich total augenöffnend. 👀 Da dachte ich: *Hey, das ergibt total Sinn.* Aber ich habe es noch nie aus dieser Warte gesehen, sondern eher als zertifizierte Gründungsberaterin, wo sind meine Kundinnen? In Deinem Falle natürlich auf LinkedIn, wo ganz, ganz viele Deiner Kundinnen sind.

• Anastasia: Aber bei TikTok darf man das nicht vergessen! TikTok wird auch von sehr, sehr vielen genutzt, die vielleicht keine Beiträge selbst posten, aber trotzdem konsumieren.

Viele, die aus einer anderen Altersgruppe stammen, sind ebenfalls dort aktiv. Statistisch gesehen ist die Generation Z am häufigsten vertreten, aber alles andere wächst mittlerweile. Die Leute waren früher bei Facebook, haben sich dann Instagram-Accounts gemacht und sind jetzt bei TikTok, um es zu verstehen. 📱

Das heißt, selbst da findest Du Kundschaft, die vielleicht nicht so aktiv ist oder nichts selbst postet, aber trotzdem von Dir hört und dann auf Deine Website oder Deinen Instagram-Account geht.

►Dr. Julie: Definitiv! Und deswegen fand ich das so smart – ich wollte das unbedingt hier nochmal für alle teilen, weil ich es einen so wichtigen Aspekt finde. Ich habe auch überlegt, dass ich dementsprechend auf TikTok aktiv sein muss.

Gleichzeitig ist aus meiner Sicht TikTok unglaublich zeitintensiv, weil Du, wenn Du es konsumierst, sehr, sehr viel teilen solltest, damit Du überhaupt angezeigt wirst. Das ist natürlich ein Aspekt, den Du Dir überlegen darfst, wenn Du gründest: Wo investierst Du als Erstes Deine Zeit und wie nutzt Du sie optimal? 🕒

Ich habe noch eine letzte Frage an Dich: Es klingt alles wie ein Märchen – 2019 gegründet, 2021 bei *Die Höhle der Löwen*, immer wieder angefragt worden, aber trotzdem nicht genutzt, und das aus gutem Grund. Da wollen wir jetzt gar nicht weiter einsteigen, aber ich habe mir schon oft oder sehr früh entschieden, dass ich auch nicht zur Höhle der Löwen gehen werde.

Und nichts, was Du trotz allem hörst, klingt so perfekt.

Gab es mal Aspekte in Deinem Business, wo Du gedacht hast oder hinterher denkst: *Das war ein Griff ins Klo! Das war so ein Scheiß, als ich das gemacht habe. Zeitverschwendung, na gut, ich habe zumindest was daraus gelernt, aber hätte ich das mal besser nicht gemacht?* 🤔

• Anastasia: Es gab schon einige Momente in meinem Leben, die ich nicht nur auf das Business beziehen würde. Immer wieder gab es Situationen, in denen ich dachte: *Okay, was war das jetzt? Warum musste ich das durchstehen? Warum musste ich das durchmachen?*

Wir hatten mal das Thema, dass wir kopiert worden sind oder zumindest der Versuch unternommen wurde, uns zu kopieren. Dann hatten wir wirklich auch Momente, wo wir E-Mails bekommen haben. Wir hatten eine Zeit lang mit Spam-E-Mails zu tun, wo wir wirklich auch eine Anzeige machen mussten, weil es auch sexuelle und anstößige Nachrichten waren, die von anonymen E-Mail-Adressen geschickt wurden. 🚫

Aber letztendlich überwiegt einfach das, was im Positiven passiert ist. Man darf auch nicht vergessen, dass letztendlich die Frauen die Plattform gestalten. Das heißt, ich bin nicht alleinige Entscheiderin, was passiert, sondern auch die Frauen, die Mentoren oder Mentis sind, sind entscheidend mit dabei. Sie sehen immer wieder, was passiert, haben positive Erfahrungen und erzählen weiter davon. Das heißt, letztendlich bin ich durch die Frauen geschützt und sie machen die Plattform zu einem besseren Ort. 🌟

Ich merke schon, dass ich, dadurch dass ich so jung gegründet habe, Momente hatte, in denen ich sagen würde, ich war zu früh dran, ich war zu jung. Mit 23 hatte ich eine kleine Identitätskrise und dachte: Was will ich eigentlich noch vom Leben? Was soll ich machen?

Ich hatte Momente, in denen ich dachte: Ich habe unglaublich viel erreichen dürfen, von dem ich mir gar nicht erhofft hätte, dass ich jemals erleben werde.

Und dann sitzt Du da und denkst eigentlich: Ich müsste mich doch jetzt freuen. Gleichzeitig sitzt Du da und überlegst: Was passiert eigentlich, wenn Deine Wünsche erfüllt sind? Was passiert, wenn Du wunschlos glücklich bist? Was machst Du dann mit Dir?

Man ist, glaube ich, nie 100 Prozent wunschlos glücklich. Aber trotzdem sind diese Momente wichtig – zu denken: Okay, ich darf jetzt stolz auf mich sein. Gerade in Deutschland haben wir nicht gelernt, stolz auf uns zu sein.

Es ist wichtig, nicht das Gefühl zu haben: *Hey, ich klopfe mir auf die Schulter.* Ich glaube, das ist etwas, was ich lernen musste und immer noch lerne. Ich bin, wie gesagt, immer noch weit unter 30 und unter 40.

Von einem gewissen Alter an kommt einfach auch eine Lebenserfahrung, eine Lebenssicherheit und eine Selbstsicherheit, die ich einfach noch nicht habe.

Man muss auch verstehen, dass das in Ordnung ist. Ich kann mich nicht mit jemandem vergleichen, der in seinen 40ern oder 50ern ist und zu dem ich hinaufschaue, weil die erstens in einer ganz anderen Zeit gegründet haben oder zu einer anderen Zeit aktiv waren und jetzt einfach an einem Punkt sind.

Ich weiß nicht, ob dieser Punkt in ein paar Jahren für mich noch interessant ist oder ob er überhaupt erreichbar ist, gerade mit unserer heutigen Weltlage. 🌍

Da muss man manchmal einfach einen Reality-Check machen und sagen: *Okay, wie schaffe ich es, mich nicht mit anderen zu vergleichen, die einfach weit voraus sind?*

Ich glaube, als Tipp oder Trick ist es wichtig, sich nicht mit Leuten zu vergleichen, die es schon geschafft haben, sondern sich mit seiner vorherigen Version von sich selbst zu vergleichen.

Frage Dich: Wo war ich damals? Wo stehe ich jetzt?

►Dr. Julie: Ja, das mache ich auch ganz, ganz, ganz gerne mit meinen KunIinnen. Tatsächlich übe ich auch dieses Schulterklopfen mit ihnen, wo ich sage: *Hey, jetzt ist der Zeitpunkt. Ich bin stolz auf Dich! Sei auch stolz auf Dich selbst!* 🎉

Ich mache immer diesen Check-in, um zu überlegen: Wie war Dein Status quo vorher? Wie ist Dein Status quo jetzt? Wie wird es später sein? Das mache ich tatsächlich regelmäßig, weil ich dieses Problem, in Anführungszeichen, auch schon erkannt habe.

Gerade wenn es um die Finanzen geht, gibt es immer die Möglichkeit, nach oben offen zu sein. Aber Du solltest trotzdem auch mal an diesem Punkt innehalten und sagen: *Hey, ich bin jetzt happy mit dem, was ich habe und was ich erreicht habe.*

Und schau mal, was ich alles mit machen kann! 😊 Eine Sache möchte ich auch nochmal kurz ansprechen, weil sie bei mir gerade brandaktuell ist: Ich werde nämlich auch kopiert – meine Stories, alles, was ich inhaltlich mache.

Das ist total interessant, was Du ansprichst. Meiner Sicht nach kommt das ganz automatisch. Wenn Du ein gewisses Standing hast und richtig coole Ideen, dann wird es immer jemanden geben, der ein Copycat ist.

Am Anfang war ich auch so: *Oh, will ich das jetzt noch teilen? Will ich das zeigen?* Aber letztendlich würde es mich einschränken, wenn ich es nicht teile und nicht zeige, weil ich dadurch natürlich auch nochmal Vertrauen bei meinen Kundinnen aufbaue und zeige: *Hey, so funktioniert es!* Und das ist mir wichtig, dass Du das auch machst. 👍

• Anastasia:Aber kopiert die Person Dich mit Deinem

►Dr. Julie: Nein, sie kreiert einfach den Content nach. Genau, inhaltlich. Es wird alles inhaltlich nachgebaut.

Da ist dann nämlich auch immer wieder die Frage: *Okay, was macht man damit?*

Ich glaube, das ist unvermeidbar, wenn man eine gewisse Größe hat und eine coole Idee.

Vielleicht würde ich ganz kurz darauf eingehen, wie Du das in Deinem Fall gehandhabt hast.

• Anastasia: Wir wurden nicht von einer Privatperson kopiert, sondern von einem großen Unternehmen. Das ist, glaube ich, immer noch etwas anderes, weil Du einfach nichts machen kannst. Wenn ich gegen die Klage vorgehe, haben sie eine viel bessere Rechtsabteilung. Ich habe einfach in das Vertrauen, was wir gemacht haben, und gewusst: *Okay, wir sind das Original.*

Die Leute werden vielleicht nicht so zufrieden sein mit dem, was da als Kopie entsteht, weil sie einfach nicht die Quintessenz des Ganzen verstanden haben und somit keinen Antrieb besitzen. Tatsächlich wurde das Programm nach ein paar Monaten eingestellt.

Dafür sind mehr Leute auf das Thema Reverse Mentoring aufmerksam geworden, sodass sie sich bei Femmentor beworben haben. Das heißt, letztendlich haben die Leute das Original gesucht und sind dann zum Glück auch fündig geworden. 🎉

►Dr. Julie: Ja, genauso handhabe ich es ehrlich gesagt auch. Ich glaube, niemand wird es genauso machen, wie ich es mache. Niemand wird das, was in meinem Kopf ist, mit dazu erzählen können.

Und das ist letztendlich das Entscheidende, weshalb ich auch gesagt habe: *Ich nehme es als Kompliment.* Manchmal ist es schwierig, wenn ich dann so denke: *Okay, jetzt wurde das auch schon wieder angeguckt.* 🤔

Aber auch hier habt Ihr immer die Möglichkeit, wenn es Euch zu sehr auf die Nerven geht, tatsächlich auch zu blockieren – zumindest auf Social Media.

Die Chancen habt Ihr. Gleichzeitig glaube ich, die Welt ist zu klein, innerhalb der Gründerinnen und besonders, wenn Du dann noch einmal in eine kleinere Bubble gehst, wie bei mir in den Finanzen.

Da sollte man sich nicht zu viele große Feinde machen, oder wie mir geht es so. Deswegen denke ich: *Okay, ich nehme es als Kompliment. Let’s go! Ich bin on fire und bringe weitere coole neue Sachen raus!* 🔥

Das ist auch die perfekte Überleitung zu den coolen neuen Sachen. Der letzte Satz an Dich:

Wo soll es hingehen? Was steht noch auf Deiner Bucket List, was Du noch nicht abhaken konntest und was Du sehr gerne machen möchtest? 🌟

• Anastasia: Oh wow! Ich würde gerne zum World Economic Forum. Also nicht als Zuschauerin oder Gast, sondern wirklich um zu sagen:

*Ich möchte zum World Economic Forum als Stimme der Generation Impulse liefern, was anders gemacht werden muss in der Wirtschaft und in der Politik, um uns langfristig abzuholen und mit uns zusammenzuarbeiten.* 🌍

►Dr. Julie: Vielen lieben Dank für dieses wunderschöne Interview.

• Anastasia: Danke Dir!

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Hier findest du mehr von Anastasia:

Buch: (Ge)Gründet – Start-Up-Szene uncovered

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Deine Dr. Julie 🫶